In den letzten Jahren bin ich für meine Reisen meist weit weg geflogen. Dieses Jahr wollte ich gerne mal in der „Nähe“ Urlaub machen. Nach einigen Hin und Her gab es für mich zwei Alternativen – einen Rad-Urlaub in den Niederlanden oder Wandern auf dem französischen Jakobsweg.
Entschieden habe ich mich dann für das Wandern auf dem Jakobsweg. Das bedeutete für mich raus aus meiner Komfortzone. Viele lachen darüber, da ich ja schon einige Reisen, die nicht ganz so einfach waren, hinter mir habe. Mehr als einmal habe ich gehört: „Du bist durch Südamerika gereist und hast Angst vor dem Jakosbweg.“ Ja, ich habe einigen Respekt vor diesem Vorhaben.
Vor allem will ich ein Reise machen, in der ich mir mehr Zeit für mich nehme. Leider muss ich mich manchmal dazu zwingen. Zu viele Ablenkungen im Alltag. Auf dieser Tour würde es die nicht geben. Die einzige Ablenkung sind die Menschen, die auch diesen Weg gehen. Und auf diese Begegnungen freue ich mich sehr.
Warum ausgerechnet der französische Jakobsweg? Vor ein paar Jahren bin ich schon den portugiesischen Jakobsweg von Porto nach Santiago de Compostela gelaufen und vor allem die Infrastruktur und die Begegnung mit den anderen Pilgern hat mir gefallen.
Das sprach für den Jakobsweg. Hier musste ich mir keine Gedanken machen, wo der Weg lang geht, ob man andere Wanderer kennenlernen wird oder wo man übernachten kann.
Natürlich habe ich mir auch die anderen Wege angeschaut. Am Ende machte der französische Jakobsweg an meisten Sinn. Ich habe nur drei Wochen und man kann auf diesen Weg gut unterwegs aussteigen. Für mich würde es von Saint-Jean-Pied-de-Port nach Burgos gehen.

Es gab zahlreiche Warnschilder, dass man nicht auf den Klippen herumklettern soll. Abgehalten hat das nur wenige und auch ich versuchte näher an die kaskardienartigen Wasserfälle zu kommen. Belohnt wurde man mit einem wunderschönen Blick. Man konnte den Wasserfällen eine ganze Weile folgen. Am Ende des Parks kam man zu einem kleinen Restaurant, wo man es sich in kleinen Hütten gemütlich machen konnte. Dort gab es dann auch eine Möglichkeit zum Baden. Sie nennen es Strand, aber soweit würde ich nicht gehen.
Zum Schluss blieb ein wenig Zeit im Restaurant eine kleine Pause zu machen. Das Restaurant Xayaphone ist kreisförmig aufgebaut und an den Seiten offen. Die Tische sind im Boden eingelassen und man sitzt am Rand. Von dort schaut man auf einen kleineren Wasserfall und ein altes Mühlrad. Einen Ochsen gibt es auch noch.
Auf dem Rückweg zum Hotel merkte ich, dass ich schon den ganzen Tag auf dem Fahrrad unterwegs war. Mein Hintern wird mir diesen Ausflug erst ein paar Tage später verzeihen. Am Abend wurde es wieder Zeit zurück in die Bar zu gehen und einen weiteren schönen Sonnenuntergang zu betrachten.

Am nächsten Tag geht zum Wat Phou. Laut Beschreibung geht es mit dem Minibus direkt zum Tempel und wieder zurück. Pünktlich um halb neun werde vom Hotel abgeholt und es geht los. Nach einer Stunde hält der Minibus an und wir steigen aus. Man sagt uns, dass wir dort ein wenig warten müssen. Wie lange und worauf? Keine Ahnung.
Nach einer Weile werden wir abgeholt und wir gehen zum Fluss. Dort wartet ein Boot auf uns und es geht auf die andere Seite des Flusses. Verwirrt schauen meine Begleitung und ich uns an, was nun passieren würde. Wenn wir jetzt zu Fuß zum Tempel gehen, sollten wir doch wissen, wann wir wieder zurück sein müssen. In diesem Moment sehen wir auf dem Hügel jemanden winken und gehen los.
Dort wartete schon unser Tuktuk. Am Tempel angekommen, erkundigten wir uns noch, wann wir wieder zurück sein müssen und machten uns auf zum Eingang. Zunächst schauten wir uns das Museum an.Trotz großer Hitze machten wir uns auf Richtung Tempel. Die Golfwagen hatten wir schon vorher gesehen und uns gewundert, wozu die gut sind. Nach ein paar Metern hatte uns der Golfwagen eingeholt und man bestand darauf uns zu den Treppen zu fahren.
Zunächst galt es die Treppen zum Plateau zu bezwingen und die schöne Aussicht zu bestaunen. Bei dem Wat Phou handelt es sich um einen alten Khmer Tempel. Er besteht aus dem Nord- und Südtempel. Man kann die Bemühungen den Tempel zu erhalten, bei den Ausgrabungsarbeiten beobachten. Über dem Tempel befindet sich eine Quelle, in der man sich nach buddhistischen Glauben von Sünden reinwaschen kann. Das habe ich natürlich auch ausprobiert.
Auch unserer Rückweg war spannend. Nach dem wir wieder auf der anderen Flussseite waren und keiner zu sehen war, sind wir einfach wieder zu dem kleinen Laden gelaufen, wo wir auf dem Hinweg gewartet haben. Dort haben wir dann erfahren, dass der nächste Bus in einer Stunde kommen würde.
Im Bus beschlossen meine Begleitung und ich den Tag mit einem gemeinsamen Abendessen abzuschließen. Also verabredeten wir beim Restaurant „La Terrasse“, da es dort laut Tripadvisor gute Pizzen aus dem Steinofen geben soll. Ob das stimmt, haben wir nie herausgefunden. An diesem Abend hatte das Restaurant zu. Stattdessen haben wir bei einem kleinen Italiener im Garten gegessen und auf den Weihnachtsabend angestoßen.
Von meinem Hotelzimmer aus konnte ich die Kathedrale von Liverpool. sehen. Vor allem im Sonnenuntergang ein wunderschöner Anblick. Sie wurde erst im 20. Jhg im neugotischen Stil erbaut. Auf der einen Seite ein monumentales Gebäude, trotzdem doch sehr modern. Im Seitenschiff befindet sich ein Cafe und Shop. Als ich die Kathedrale besucht habe, konnte ich eine Probe
des Chores verfolgen. Schön ist auch der St.James Garden unterhalb der Kathedrale. Ursprünglich ist dieser Park ein Friedhof gewesen. Der Weg zum Garten verläuft unterhalb des Oratorium, welches an diesem Tag aufgrund einer Kunstausstellung geöffnet war. Der Weg ist gesäumt von alten Grabsteinen, welches das Ganze ein wenig unheilig macht. Unten angekommen kann man noch die Reste vom Friedhof sehen. Gefolgt von einer schönen Parkanlage.
Auf den Weg zur Kathedrale bin ich an der Grand Central Hall vorbeigekommen. Ursprünglich war dieses Gebäude eine Veranstaltungsort der Methodisten. Danach wurde das Gebäude unter anderem ein Kino und ein Nachtclub. Heute sind im Untergeschoss alternative Geschäfte und im Dach befindet sich ein Theater, der meist für Comedy Vorstellungen genutzt wird. Dort kann man die unterschiedlichsten Geschäfte fern ab vom Kommerz finden – unter anderem ein Plattenladen, Retrokleidung sowohl neu als auch second-hand.