Vorbereitungen auf den Weg

Für die letzten Urlaube ging das Packen sehr schnell. Die Sommersachen zusammensuchen, Reiseapotheke überprüfen und Sonnencreme kaufen. Los geht es.

Dieses Mal war alles anders. Selten hat mich das Packen und Vorbereiten einer Reise so viele Nerven gekostet. Meine Vorbereitungen für den Jakobsweg begannen bereits vier Wochen vorher.

Da ich das ein oder andere Mal in einer Herberge übernachten würde, brauchte ich einen Schlafsack. Mein Schlafsack empfand ich mit 1,1 kg als zu schwer und auch zu warm. Ein Hüttenschlafsack erschien mir angesichts der Temperaturen um 10 Grad als zu kalt. Ich wusste noch zu gut, wie wenig isoliert spanische Häuser sind. Am Ende habe ich mir dann einfach einen neuen Schlafsack gekauft. Der war nun auch nicht mehr zu schwer. Man muss ihn ja schließlich die ganze Zeit auch schleppen.

Der nächste Punkt auf der Liste waren Wanderstiefel. Der Reiseführer empfahl knöchelhohe Schuhe. Also ging es los in den Laden. Hier war eine gute Beratung von Nöten. Ich hätte das Falsche gekauft. Der Plan war Goretex zu kaufen, da ich davon ausging, dass diese Schuhe leichter sind. Davon wurde mir allerdings abgeraten, da diese Schuhe nicht sehr luftdurchlässig sind und auch nicht so viel leichter sind.

Zum Schuss wurden es dann knöchelhohe Lederschuhe. Ich habe mich sogar überzeugen lassen Wollsocken anzuziehen. Natürlich habe ich die Schuhe dann noch eingelaufen und mich dann auch an Wollsocken gewöhnt.

Nun ging es um die Frage, ob man die Unterkünfte vorbuchen sollte oder nicht. In den Blogs fand man zu diesem Thema die unterschiedlichsten Ratschläge. Das war auch eine meiner größten Sorgen – abgesehen vom Wetter. Zum Schluss habe ich bis Pamplona alle Unterkünfte vorgebucht. Ich muss mich erstmal wieder an das Wandern gewöhnen. Wenn ich wieder ein Gefühl für mich und die Strecke habe, wird es mir sicherlich leichter fallen, die Unterkünfte spontan zu suchen.

Zuletzt blieb da noch die Wetterprognose. Zwei Wochen vorher begann ich intensiv das Wetter zu beobachten. Regen und Kalt – das war die Prognose, die sich hartnäckig hielt. Vor drei Jahren bin ich in Portugal wandern gegangen und das die meiste Zeit im Regen. Noch einmal wollte ich das nicht. Zur Vorsorge habe ich also erstmal einen Regenponcho gekauft. Gleichzeitig habe ich auch schon überlegt, wo man noch in Spanien Urlaub machen konnte, wenn es zu viel regnete.

Entscheidung für den Jakobsweg

In den letzten Jahren bin ich für meine Reisen meist weit weg geflogen. Dieses Jahr wollte ich gerne mal in der „Nähe“ Urlaub machen. Nach einigen Hin und Her gab es für mich zwei Alternativen – einen Rad-Urlaub in den Niederlanden oder Wandern auf dem französischen Jakobsweg.

Entschieden habe ich mich dann für das Wandern auf dem Jakobsweg. Das bedeutete für mich raus aus meiner Komfortzone. Viele lachen darüber, da ich ja schon einige Reisen, die nicht ganz so einfach waren, hinter mir habe. Mehr als einmal habe ich gehört: „Du bist durch Südamerika gereist und hast Angst vor dem Jakosbweg.“ Ja, ich habe einigen Respekt vor diesem Vorhaben.

Vor allem will ich ein Reise machen, in der ich mir mehr Zeit für mich nehme. Leider muss ich mich manchmal dazu zwingen. Zu viele Ablenkungen im Alltag. Auf dieser Tour würde es die nicht geben. Die einzige Ablenkung sind die Menschen, die auch diesen Weg gehen. Und auf diese Begegnungen freue ich mich sehr.

Warum ausgerechnet der französische Jakobsweg? Vor ein paar Jahren bin ich schon den portugiesischen Jakobsweg von Porto nach Santiago de Compostela gelaufen und vor allem die Infrastruktur und die Begegnung mit den anderen Pilgern hat mir gefallen.

Das sprach für den Jakobsweg. Hier musste ich mir keine Gedanken machen, wo der Weg lang geht, ob man andere Wanderer kennenlernen wird oder wo man übernachten kann.

Natürlich habe ich mir auch die anderen Wege angeschaut. Am Ende machte der französische Jakobsweg an meisten Sinn. Ich habe nur drei Wochen und man kann auf diesen Weg gut unterwegs aussteigen. Für mich würde es von Saint-Jean-Pied-de-Port nach Burgos gehen.